quinta-feira, 18 de março de 2010

Wer wir sind - Was wir machen...

Pastoral Carcerária da Igreja da Paz, Santo Amaro

„Ich bin krank und im Gefängnis gewesen und ihr habt mich besucht.“

1. Unter diesem Leitwort aus einem Gleichnis Jesu (Matthäusevangelium. Kapitel 25) hat sich eine Gruppe von Gemeindegliedern und engagierten Personen aus anderen Lebensbereichen gebildet, die Häftlingen in Gefängnissen im Bundesstaat Sao Paulo nachgehen, ihnen das Persönliche Gespräch und praktische Hilfestellung anbieten. Zur Zeit treffen sich sieben Personen einmal im Monat, um gemeinsam zu planen und Erfahrungen auszutauschen. Die Gruppe ist offen. Jeder der bereit ist, Herz und Verstand für Menschen in Not einzusetzen, ist willkommen. Wer sich für Besuche bei Gefangenen oder für Briefkontakte zurüsten lassen will, erhält dazu Gelegenheit. Wer ihre oder seine Aufgabe mehr in der Logistik, der Spendenwerbung, in der Verbreitung von Projektinformationen, oder in der fachlichen Beratung (Allgemeinmedizin, Strafrecht, Psychiatrie, Therapie, Bildung/Fortbildung) sieht, kann sich auf solche Bereiche konzentrieren – nach dem Konzept ‚Ein Leib, viele Glieder‘.

foto: pastorwolf

2. Die Aufmerksamkeit des Projekts konzentrierte sich im Jahr 2009 auf die Begleitung von 19 Häftlingen deutscher Staatsangehörigkeit (7 Frauen und 12 Männern) durch Gesprächsangebote und Hilfe beim Einkauf wesentlicher Bedarfsartikeln, die im Gefängnis nicht zur Verfügung stehen. Das Programm für deutsche Gefangene ist ein Gemeinschaftsprojekt der Igreja da Paz mit dem Deutschen Generalkonsulat Sao Paulo. In den Monaten seit seiner Einsetzung durch das Presbyterium der Friedenskirche haben seit September bis Dezember 2009, 12 Besuche und 61 Einzelgespräche stattgefunden. Aufrufe für Sachspenden fanden innerhalb der Friedenskirche eine lebendige Reaktion von Einzelpersonen als auch durch Mitglieder der OASE.

3. Fünf Personen halten Briefkontakt mit Gefangenen. Das Projekt hält außerdem Kontakt mit der Pastoral Carcerária Nacional der katholischen Kirche in Brasilien. Die Akkreditierung der IELCB, Sao Paulo, bei den Gefängnisbehörden ist angestoßen worden, um in den Gefängnissen kirchlichen Angebote umfassend zu koordinieren und dort anbieten zu können, wo es zweckmäßig erscheint. Aktivitäten des Projektes umfassen folgende Dienste für deutsche Häftlinge:

1. Regelmäßige Besuche und Gespräche und seelsorgerliche Begleitung der Gefangenen

2. Förderung von persönlichen Brief- oder Besuchskontakten von Gemeindegliedern mit Gefangenen

3. Hilfestellung beim Einkauf zur Abdeckung persönlicher Bedürfnisse, mit Geld der Gefangenen.

4. Programme (Bildung, Selbstfindung-und bestimmung, Kreativitätsförderung)

5. Kontakt mit Familienmitgliedern und Verwandten in Deutschland (Stichwort: Re-Integration und ‚Erweiterte Seelsorge‘)

6. Fachpersonal (ehrenamtlich) zur Beratung des Projekts in den Bereichen, Allgemein Medizin, Strafrecht, Psychiatrie

7. Werbung für Direktspenden von Materialien wie Persönliche Hygiene, Bettzeug, Kleidung, Schreibmaterialen, Nahrungsmittel, Bücher, Gebetsketten, Bibeln usw.

8. Angebot zum Gespräch an Gemeindemitglieder und alle, die selbst schon einmal in Haft waren oder Bekannte, Verwandte haben, die in Haft sind oder waren, und das Bedürfnis haben, über ihre Erfahrungen zu sprechen (Beratung durch ehrenamtliches Fachpersonal, oder Pastoren der Igreja da Paz)


Zur Person

Seit Mitte 2009 als Pastor der Friedenskirche in Santo Amaro (São Paulo), Brasilien,  besuche ich Gefangene in den Gefängnissen des Bundesstaates São Paulo (Brasilien), und biete ein offenes Gespräch an. Zwischen 1973 und 1978 : Pastor (ELCSA) in Elendsvierteln rund um Johannesburg und Durban in Südafrika. Zusammenarbeit mit sogen. "schwarzen Gewerkschaften". Von 1978 bis 1992: Direktor von Entwicklungs- und Flüchtlingsprojekten in Afrika (Botswana, Sambia und Simbabwe) durch den Lutherischen Weltbund in Genf, verantwortlich für Planung und Durchführung von international finanzierten Programmen für Entwicklung und für die Aufnahme und Re-Integration von 22,000 zurückkehrenden Flüchtlingen nach Simbabwe. 1992 - 1996 Empfang und Reintegration von südafrikanischen  Flüchtlingen (Freiheitskämpfer) in Südafrika. Zwischen 1996 und 2004: Gemeindepastor der Ev.- luth. Kirche Hannovers. Während dieser Zeit konzentrierte sich meine Aufmerksamkeit auf seelsorgerliche Beratung durch das Medium Internet. 2002- 2004: Zweijährige intensive Ausbildung in "Tiefenpsychologisch - orientierter Seelsorge" in Göttingen, Deutschland.

My Profile

Since July 2009 as voluntary pastor of the Igreja da Paz, a Lutheran Church (IECLB) located in Santo Amaro (São Paulo), I visit prisoners in prisons of the state of São Paulo (Brazil), and offer an open dialogue. Between 1973 and 1978 I worked as a pastor in shantytowns / townships around Johannesburg and Durban in South Africa, working cooperatively with then so-called "black trade unions." From 1978 until 2006 I worked as director and coordinator of various international development- and and refugee programmes (Botswana, Zambia and Zimbabwe) through the Lutheran World Federation, Geneva, and subsequently for a UN programme for the reception and reintegration of returning refugees (freedom foghters) in South Africa itself. Between 1996 and 2004 I served a congregation of the Lutheran church in Germany on the outskirts of Hannover (Germany). Having been actively involved in counseling programs of the Church through the Internet, I attended an intensive two year training program on "deep psychology - oriented pastoral counseling" (Tiefen-Psychologische-orientierte Seelsorge) in Göttingen, Germany.

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